Wagnerhaus Oberhaching
Sanierung 2005-2007
Umfangreiche Vorarbeiten wie Vermessung, Bauforschung und Befunduntersuchung sowie ein Nutzungskonzept wurden vom Landesamt für Denkmalpflege gefordert. Der Förderverein beschloss mit Zustimmung der Behörden, den Wohnbereich (Kantholzblockbau) im Stil von ca. 1900 einzurichten und die Tenne als Veranstaltungsraum zu nutzen. Dadurch musste der Stall den sanitären Anlagen geopfert werden.
Nach dem Abschluss obiger Aufgaben durfte der Förderverein den Dachboden, Stall und Stadel entrümpeln und im Wohnbereich mühsam die Tapeten entfernen.
Nachdem auch die Finanzierung gesichert war, konnte mit der Sanierung im September 2005 begonnen werden. Anfangs waren die Arbeiten in 4 Bauabschnitten geplant, aber mit der Zustimmung des Gemeinderates wurde das Projekt als Ganzes durchgeführt.
Im Stall- und Tennenbereich wurde das Dach mit Stahlträgern abgestützt und hydraulisch auf die ursprüngliche Höhe gehoben und die gesamte Bodenfläche um ca. 50 cm gesenkt, um eine ausreichende Raumhöhe im sanitären Bereich zu erhalten; anschließend wurden Fundament und Bodenplatte gegossen.
Ein großer Vorteil ist die von den Architekten Frau Annette Primpke und Herr Alfred Gilch geplante Firstverglasung, die die Tenne sehr gut ausleuchtet und störende Dachfenster vermeidet.
Mit Fernwärme wird das Anwesen beheizt. Kupferleitungen in den Wänden und im Sockel machen Heizkörper überflüssig.
Im historischen Wohnteil wird über eine Kupferleitung sichtbar, jedoch dem Holz farblich angepasst, die Grundtemperierung sichergestellt. Die Tenne kann bei kälterer Witterung mit einem Holzofen zusätzlich beheizt werden.
Die restauratorischen Arbeiten im ehemaligen Wohnbereich wie die Innenputzsanierungen, Einziehung von Tragebalken und Dielenbretter wurden von einem sehr kompetenten Fachmann (Herr Hans Pfister) ausgeführt, der uns auch bei der historischen Möblierung hilfreich zur Seite stand. Ein alter Herd konnte in der Küche wieder aufgebaut werden. Im Speicher fanden sich einige Kachelreste, nach denen in der Fachschule für Keramik, die Kacheln für den Stubenofen nachgebaut wurden.
Sanierung durch:
Anette Primpke | Architektin
Fa. Niedermeier | Garten- und Landschaftsbau